Das Internet ist schon lange kein Neuland mehr. Wenn du diesen Text liest, wirst du ihn wahrscheinlich über eine Suchmaschine oder Social Media (Twitter, Facebook, Linkedin, …) gefunden haben oder Freunde haben dir den Link via Messenger oder E-Mail geschickt. Mit Hilfe dieser und anderer Tools und Dienste organisierst du online wahrscheinlich große Teile deines Lebens. Du verabredest dich mit Freunden, du machst Online Banking, du recherchierst Informationen für deine Uni-Hausarbeit. Du führst aber auch Gespräche, deren Inhalt privat bleiben soll und du suchst nach Informationen über Dinge, die du nicht mal deinen Freunden erzählen würdest. Das ist vollkommen normal, denn das macht jede/r. Das ist das tolle am Internet: Es gibt Informationen zu jedem Thema, das du dir ausdenken kannst.
Manche Aktivitäten sollen einfach privat bleiben. Nicht, weil sie illegal oder anrüchig sind, sondern weil es deine freie Entscheidung sein sollte, mit wem du diese Aktivitäten teilst. Deswegen hast du Vorhänge in der Wohnung und deshalb hast du einen passwortgeschützten Mailaccount. Und höchstwahrscheinlich würdest du es auch nicht akzeptieren, wenn dir den ganzen Tag ein Mitarbeiter des lokalen Shoppingcenters folgen und dir über die Schulter schauen würde, damit er dir beim nächsten Besuch im Kaufhaus ein vermeintlich besseres Angebot unterbreiten kann. (Sollte dich das nicht stören, kannst du übrigens hier aufhören zu lesen.)
Falls du während des Lesens der vorherigen Absätze des Öfteren genickt haben solltest, dann hast du sehr wahrscheinlich ein praktisches Interesse an digitaler Selbstverteidigung. Denn die gute Nachricht ist, dass es einfache Tricks und technische Mittel gibt, mit der du dich vor Überwachung, Identitätsdiebstahl, und Betrug schützen kannst. Dafür muss niemand besondere technische Kenntnisse besitzen, etwas Neugier reicht vollkommen aus.
Um nicht einer von ca. 100.000 Betroffenen von Identitätsdiebstahl – und damit verbundenem finanziellen Schaden – zu werden, benötigst du eigentlich nur ein sicheres Passwort. Um zu verstehen, wie du dich vor alltäglicher Ausspähung schützen kannst, bedarf es nur weniger Grundkenntnisse, den Rest erledigen praktische Tools für dich.
Warum es sich lohnt, ein paar Stunden in digitale Selbstverteidigung zu investieren, wie du sichere Passwörter erstellst und wie du möglichst wenig Daten beim Surfen im Web preisgibst, erklären viele praktische Ratgeber:
- Passwortverwaltung
- Warum ein Passwortmanager sinnvoll ist
- Passwortmanager im Vergleich
- Sichere, gut zu merkende Passwörter:
- Browser plugins:
- EFF Privacy Badger
- uBlock origin:
- Sichere Messenger – Unsere Shortlist
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- Signal
- Matrix
- Wire
- Threema
- Lesestoff: Die Zukunft der Messenger?
Positiver Nebeneffekt: Wer sich mit digitaler Selbstverteidigung beschäftigt, versteht besser, wie das Internet funktioniert und wie Staaten und private Akteure deine Daten abzapfen. Auch LOAD hat sich auf die Fahnen geschrieben zur digitalen Aufklärung beizutragen. Dafür veranstalten wir regelmäßig Crashkurse für digitale Selbstverteidigung. In der Präsentation unseres Mitglieds Burkhard finden sich beispielhaft Themen, die dabei behandelt werden.
Sprich uns gerne an wenn du, deine Freunde oder Arbeitskolleginnen Interesse an einer kompakten Einführung in das Thema haben.