Zum internationalen Tag des Ehrenamts erinnert LOAD e.V. daran, dass sich Engagement längst nicht nur in Sportvereinen oder Feuerwehren zeigt, sondern auch in Zeilen von Code, auf ehrenamtlich betriebenen Servern und in verantwortungsvoller IT-Sicherheitsforschung. Dieses digitale Ehrenamt macht unsere Demokratie und ihre digitale Infrastruktur belastbar, wird politisch und rechtlich aber noch immer nicht ausreichend anerkannt.
LOAD fordert seit Langem die konsequente öffentliche Unterstützung von Open-Source-Plattformen und -Modellen. Freie und quelloffene Soft- und Hardware erleichtern Teilhabe, machen digitale Dienste transparenter, erhöhen die Sicherheit und schaffen resiliente Innovations- und Handlungsräume. Deshalb setzt sich LOAD dafür ein, dass staatliche Stellen, wo immer möglich, offene Standards und Systeme einsetzen.
„Wer in seiner Freizeit Open-Source-Projekte pflegt, Server administriert oder Communities moderiert, trägt genauso ehrenamtlich zu unserer Gesellschaft bei, wie Ehrenamtliche im Vereinssport oder der freiwilligen Feuerwehr“, sagt unsere Teresa Morrkopf-Widlok.
„LOAD fordert die Bundesregierung dazu auf, das ehrenamtliche Engagement auch im Digitalen anzuerkennen und dafür endlich im Gemeinnützigkeitsrecht zu berücksichtigen.“
Zum digitalen Ehrenamt zählt auch unabhängige IT-Sicherheitsforschung. Viele ehrenamtliche Sicherheitsforschende finden in ihrer Freizeit Sicherheitslücken, testen Systeme und melden Schwachstellen verantwortungsbewusst an Hersteller oder Behörden. Der sogenannte Hackerparagraph (§ 202c StGB) verhindert für diesen Beitrag zu unserer allgemeinen Sicherheit jedoch bis heute die Rechtssicherheit. Das Vorhaben aus der Ampel-Regierung zur Reform des Hackerparagraphen konnte in der letzten Legislatur nicht mehr umgesetzt werden. „Es ist absurd, dass Menschen, die im öffentlichen Interesse Lücken melden, sich gleichzeitig fragen müssen, ob sie sich strafbar machen“, sagt unsere stellvertretende Vorsitzende Sabine Grützmacher.
„Wir brauchen endlich einen klaren Schutzraum für ehrenamtliche IT-Sicherheitsforschung und die Abschaffung oder grundlegende Reform des Hackerparagraphen.“
LOAD appelliert an Bundesregierung und Bundestag, digitales Ehrenamt politisch als gleichwertig anzuerkennen und zu würdigen, Open-Source-Arbeit als Ehrenamt und Gemeinnützigkeitszweck anzuerkennen und ehrenamtliche IT-Sicherheitsforschung rechtlich abzusichern. Nur so wird aus Sonntagsreden zum Ehrenamt eine tragfähige Grundlage für die digitale Zivilgesellschaft.
Um digitales Engagement hervorzuheben, hat LOAD in den Jahren 2021, 2022 und 2024 bereits drei Mal gemeinsam mit der Friedrich-Naumann-Stiftung einen „Ehrenpreis für digitales Engagement“ verliehen.
Hinweis: Das Beitragsbild wurde durch eine KI generiert.