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Amazon kauft sich die Grundrisse unserer Wohnungen

Amazon will den Saugroboter-Hersteller iRobot kaufen.

Unser Mitglied Caroline Krohn erklärt hierzu in einem Interview gegenüber dem Stern:

"Wir müssen uns alle darüber im Klaren sein, dass jedes Unternehmen, dem wir unsere Daten überlassen, potenziell Missbrauch betreiben kann. Auch wenn es uns noch so vertrauenswürdig erscheint – spätestens mit dem Verkauf eines Unternehmens können wir nicht mehr kontrollieren, was mit unseren Daten passiert."

Für die Wohnungen der iRobot-Kundschaft bedeutet das:

"Wenn unsere Wohnung vermessen wird, wird unser persönlichster Bereich vermessen. Wenn wir nicht überschauen können, wer wieviel über uns weiß, dann wissen wir auch nicht, wie dieses Wissen eingesetzt wird, um uns im schlimmsten Fall zu manipulieren und zu beschädigen. Wer Privatestes von uns weiß, hat Macht über uns. Wer Macht über uns hat, greift unsere Selbstbestimmung an. Darum sollte überhaupt kein Unternehmen aus unserem Privatbereich Erkenntnisse ziehen und diese Erkenntnisse schon gar nicht weiterverkaufen."

Ein Recht, der Weitergabe Ihrer Daten an Amazon zu widersprechen, haben die Kunden nicht.

Hierzu sagt Caroline:

"Wir haben heute bei weitem keine ausreichende Rechtsdurchsetzung, die die Weitergabe von Daten bei einer Unternehmenstransaktion verhindert. Oftmals sind Datenbestände überhaupt der Grund für Firmen, andere Unternehmen zu kaufen. Daran ist extrem gefährlich, dass Daten nicht verschwinden; sie sind immer da und können immer angereichert werden."

Wenn die Politik sich nicht mehr anstrengt, ihre eigenen Gesetze angemessen durchzusetzen, kann das Individuum noch so viel tun, um Unternehmen ihre Daten nicht zu überlassen – sie werden sich nicht selbst wehren können. Der Datenhunger der Konzerne ist immens. Hier müssen strukturelle Veränderungen her."